01.12.2022

«Wohnen & Leben am Stadtbach»: Grosses Interesse an Informationsanlass

Die Entwicklung «Wohnen & Leben am Stadtbach» in Suhr hat einen weiteren Meilenstein erreicht. Am 1. Dezember 2022 stellten Vertreterinnen und Vertreter von Implenia und der Gemeinde im Suhrer Schulhaus Vinci den aktuellen Stand vor.

Das Interesse an der auf eine hohe Lebensqualität ausgerichteten Siedlung mit ihren 73 Eigentums- und Mietwohnungen war gross. Rund 50 Personen nahmen daran teil, darunter Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch bereits Suhrerinnen und Suhrer, die sich für die Wohnungen interessieren. Die Vermarktung der Eigentumswohnungen startet im Frühjahr 2024.

Nachdem vor rund einem Jahr das Richtprojekt vorgestellt worden war, ging es im Anlass am 1. Dezember 2022 um den Gestaltungsplan. Dieser kommt bald in die öffentliche Auflage. In der Diskussion standen die städtebauliche Qualität, die Gestaltung der Grünräume und Erschliessungsfragen im Vordergrund. Konkrete Fragen betrafen die Ausstattung der Veloabstellplätze und den markanten Nussbaum auf dem Areal, der erhalten werden soll.

26.05.2021

«Gemeinsame Leitbilder: naturnah, geborgen und verbunden.»

Der Entwurf von Salewski&Kretz Architekten ging aus dem Planungswettbewerb für «Wohnen&Leben am Stadtbach» als Sieger hervor. Im Interview lässt uns Simon Kretz teilhaben an der Konzeption und den massgebenden Ideen, die dem Entwurf seinen speziellen Charakter verleihen.

Eine grössere Überbauung in einem vorhandenen Quartier bedeutet immer eine besondere Herausforderung für die Planung. Wie haben Sie sichergestellt, dass Sie eine harmonische Bereicherung erschaffen?

Bevor wir mit den ersten Projektskizzen begonnen haben, haben wir die Landschaft studiert, die Topografie, die Wasserwege, den Boden, die Bäume, die Winde. Ebenso die beliebte Langsamverkehrsroute am Stadtbach, das Quartier, die Wege und die Orte mit hoher Aufenthaltsqualität. Das Ziel war, uns hier einzufühlen. Wir hatten beim Entwerfen eine in die grüne Landschaft eingebettete Quartierergänzung vor unserem geistigen Auge – mit und für Menschen, denen der Bezug zum Aussenraum und die Nähe zu Erholungs- und Freizeiträumen wichtig ist, und die einen sicheren Rahmen schätzen.

Wie gingen Sie bei der Ausgestaltung Ihres Entwurfs konkret vor?

Das Projekt wurde von Beginn weg interdisziplinär entwickelt: Unser Team besteht aus Architektinnen und Stadtplanern, Landschaftsarchitektinnen und Ökologen, Holzbauingenieuren und Verkehrsplanerinnen, Gebäudetechnikern und Expertinnen für Wohnformen. Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bildete der öffentliche Raum in seiner Wechselwirkung mit der Architektur. Als Konsequenz verbinden drei Auftaktorte das bestehende Quartier mit dem neuen. Alle drei sind Orte des Ankommens und des Austauschs, und sie weisen je nach Lage eine eigene Atmosphäre auf. Ergänzend dienen die unmittelbaren siedlungsbezogenen Aussenräume als naturnahe Rückzugsorte für Pflanzen, Tiere und Menschen.

In welcher Form kommen diese grundlegenden Ansprüche auch in der Architektur zum Ausdruck?

Die Architektur folgt den drei Leitbildern des Entwicklungskonzepts, das uns die Bauherrschaft zu Beginn ans Herz legte: naturnah, geborgen und verbunden. Die Fassade der Gebäude ist als Holzbau vorgesehen. Ein traditionelles Baumaterial mit Zukunft, das man nicht nur aus ökologischer Perspektive versteht, sondern auch gerne berührt. Ausserdem betten die Höhenentwicklung sowie horizontale und vertikale Staffelungen die Häuser in den Massstab des ortsbaulichen Kontexts ein.

Der Stadtbach prägt das gesamte Quartier. Wie gehen Sie mit der stets spürbaren Präsenz dieses grünen Korridors um?

Wir haben die drei Gebäude am Stadtbach am Verlauf des Bachs ausgerichtet, genauso wie die historischen Bauten entlang des Stadtbachs. So lässt sich einerseits der geschwungene Lauf des Bachs erleben, und andererseits eröffnen sich damit konische Grünräume zwischen den Gebäuden. Dies ist insbesondere für die fliessende Wirkung des Grünraums förderlich. Das Gebäude an der Tramstrasse ist zurückversetzt. So entsteht ein baumbestandener Vorplatz – ein wertvoller Beitrag für die Aufwertung der Tramstrasse.

Herr Kretz, herzlichen Dank für die spannenden Einsichten!

Bild/Foto: Tina Ruisinger